Ist der Hundeführerschein in Sachsen-Anhalt Pflicht?
Bisher ist der Hundeführerschein in Sachsen-Anhalt nicht verpflichtend. Gehört der Hund zu einer als gefährlich geltenden Rasse, muss ein Wesenstest gemacht werden. Außerdem muss der Hundehalter seine Sachkunde nachweisen. Dies kann man durch das Ablegen der Hundeführerscheinprüfung erledigen.
Wer braucht einen Hundeführerschein in Sachsen-Anhalt?
Hält man einen Hund, der aufgrund seiner Rasse als gefährlich eingestuft wird, muss man seine Sachkunde nachweisen. Dafür kann man den Hundeführerschein erwerben. Außerdem muss ein Wesenstest mit dem Tier gemacht werden. Gleiches gilt für Hunde, die auffällig geworden sind. Ansonsten benötigt kein Hundehalter pauschal einen Hundeführerschein in Sachsen-Anhalt.
Wie bekommt man einen Hundeführerschein in Sachsen-Anhalt?
Um den Hundeführerschein in Sachsen-Anhalt zu bekommen, muss man eine theoretische und eine praktische Prüfung ablegen. In der theoretischen Prüfung wird das Fachwissen zum Thema „Hund“ beim Halter überprüft. Dabei werden in einem Multiple-Choice-Test verschiedene Fragen aus unterschiedlichen Bereichen, die alle mit dem Hund zu tun haben, gestellt.
Insgesamt müssen 35 Fragen beantwortet werden, die in veränderlichen Anteilen aus diesen Themengebieten stammen:
- Sozialverhalten
- Kommunikation
- Lerntheorie, Erziehung, Ausbildung
- Angst und Aggression
- Haltung und Pflege
- Rassenkenntnisse
- Ernährung, Gesundheit und Fortpflanzung
- Hund & Recht
Die Bearbeitungszeit beläuft sich auf etwa 60 Minuten. Sind mindestens 80% der Antworten richtig, hat man die Prüfung bestanden. Mit der bestandenen Prüfung ist man zum praktischen Teil des Hundeführerscheins zugelassen. Die Zulassung ist für drei Jahre gültig.
Nun folgt die praktische Prüfung: eine Gehorsamkeitsprüfung mit dem eigenen Hund. Hier wird überprüft, wie souverän sich der Hund in den verschiedensten Alltagssituationen verhält. Meist findet so eine Prüfung deshalb im öffentlichen Raum, z.B. in einem Café oder in einer Fußgängerzone statt. Manchmal werden die Situationen auch künstlich herbeigeführt, wenn sie nicht von alleine auftreten. Der Hund muss durchgängig sehr guten Gehorsam zeigen und darf sich keine Fehler erlauben. Den genauen Aufbau der Prüfung kann man nicht vorhersagen, ebenso nicht die geforderten Kommandos, dies wird meist spontan und situationsabhängig vom Prüfer entschieden. Dennoch gibt es gewisse Grundkommandos, die der Hund einwandfrei beherrschen sollte.
Dazu zählen die Kommandos:
- Sitz, Platz, Steh (mindestens 2 davon)
- Rückruf
- Bleib
Außerdem sollte der Hund an lockerer Leine gehen können und entspannt bleiben, egal was um ihn herum passiert. Darüber hinaus kann es noch weitere Prüfungsanforderungen geben, die erfragt man am besten vor der Prüfung bei der jeweiligen Gemeinde bzw. Stadt.
Sind Hilfsmittel bei der Hundeführerscheinprüfung in Sachsen-Anhalt erlaubt?
Welche Hilfsmittel in der praktischen Prüfung erlaubt sind, sollte man im Vorfeld beim Prüfer erfragen. Meistens sind aber folgende Hilfsmittel erlaubt:
- Halsband
- Halsband mit Zugstopp
- Geschirr
- Halti (wenn erforderlich)
- Maulkorb (wenn erforderlich)
- Führleine
- Schleppleine (nur für den Rückruf)
- Hundepfeife
- Clicker
Am besten geht man so in die Prüfung hinein, wie man auch im Alltag mit dem Hund unterwegs ist. Trägt der Hund also z.B. immer ein Halsband, sollte man es dabei belassen und nicht auf einmal auf das Geschirr umschwenken. Leckerlis dürfen natürlich auch mitgebracht werden, um den Hund zwischendurch zu loben. Die Prüfungssituation soll für den Hund so normal wie möglich sein.
Welche Voraussetzungen gibt es, um den Hundeführerschein in Sachsen-Anhalt zu machen?
Neben einer umfassenden Prüfungsvorbereitung sind folgende Voraussetzungen erforderlich, um zur Hundeführerscheinprüfung zugelassen zu werden:
- Mindestalter des Hundeführers: 16 Jahre
- Mindestalter des Hundes: 12 Monate
- Hund ist gechipt (Identifikationsnachweis)
- Gültige Impfungen
- Gültige Hundehaftpflichtversicherung
Wie bereite ich mich auf die Hundeführerscheinprüfung in Sachsen-Anhalt vor?
Um für den theoretischen Teil fit zu werden, reicht es meistens aus, ein Buch zu den verschiedenen Hundethemen durchzuarbeiten. Es gibt bereits einige Bücher auf dem Markt, die gezielt auf die theoretische Prüfung im Hundeführerschein vorbereiten. Manche enthalten sogar Selbsttests, sodass man im Vorfeld überprüfen kann, ob man für die Prüfung bereit ist oder nicht. Die Vorbereitung auf den praktischen Teil nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch. Eine intensive Vorbereitung des Mensch-Hund-Teams auf die Prüfung ist Pflicht, um die Prüfung erfolgreich absolvieren zu können. Daher empfiehlt es sich, einen Kurs in einer Hundeschule zu besuchen. Dabei ist es aber egal, ob der Kurs online oder vor Ort absolviert wurde. Aus Kostengründen und vielleicht auch wegen der Entfernung wird die Online-Hundeschule aktuell für viele Menschen immer attraktiver und kann genauso gut zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden. Man sollte die einzelnen Kommandos und Situationen so oft mit dem Hund üben, dass für ihn nichts mehr neu oder kompliziert ist. Übung macht den Meister lautet hier die Devise! Und wenn sich Herrchen bzw. Frauchen sicher ist, dass der Hund ohne zu Zögern alle geforderten Dinge in der Prüfung abrufen kann, geht das Mensch-Hund-Team auch viel entspannter in die Prüfungssituation rein, was dem Ganzen nur zuträglich sein wird.
Was kostet der Hundeführerschein in Sachsen-Anhalt?
Bereitet man sich selbst auf die Prüfung vor, mit Hilfe von entsprechender Fachliteratur, sind die Kosten eher gering. Doch die meisten Hundehalter buchen Komplettpakete von Hundeschulen, um sich auf die Prüfung vorzubereiten. Dies kostet natürlich etwas mehr Geld. Die reinen Prüfungskosten liegen in etwa bei 100 € pro Mensch-Hund-Team.
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