Ist der Hundeführerschein in Berlin Pflicht?
Nein, der Hundeführerschein in Berlin ist bisher nicht verpflichtend. Dennoch kann man die Prüfung auf freiwilliger Basis ablegen, was einen von der Leinenpflicht befreit, sodass man den Hund im Berliner Stadtgebiet ohne Leine führen darf.
Wer braucht einen Hundeführerschein in Berlin?
Wenn man einen gefährlichen Hund in Berlin halten möchte, ist ein Wesenstest bzw. Sachkundenachweis Pflicht. Damit zeigt man, dass von dem Hund keine Gefahr ausgeht. Anschließend wird der Hund nicht mehr als gefährlich eingestuft und wird wie alle anderen als nicht gefährlich geltenden Hunde behandelt. Das Ablegen der Hundeführerscheinprüfung ist für alle freiwillig. Mit dem Bestehen der Prüfung dürfen Hunde von ungefährlichen Rassen bzw. die Hunde, die durch einen Wesenstest als ungefährlich eingestuft werden, obwohl sie zu einer gefährlich geltenden Rasse gehören, ohne Leine geführt werden, obwohl die Leinenpflicht im gesamten Stadtgebiet besteht. Man hat mit dem Hundeführerschein also nachgewiesen, dass man den Hund in jeder Situation unter Kontrolle hat, er somit zu keinem Zeitpunkt zur Bedrohung oder gar zur Gefahr für Mitmenschen wird, weshalb er dann auch ohne Leine geführt werden darf.
<h2>Wie bekommt man einen Hundeführerschein in Berlin?</h2>
<p>Um den Hundeführerschein zu erhalten, muss eine theoretische und eine praktische Prüfung abgelegt werden. In der theoretischen Prüfung wird das Fachwissen zum Thema „Hund“ beim Halter überprüft. Dabei werden in einem <strong>Multiple-Choice-Test</strong> verschiedene Fragen aus unterschiedlichen Bereichen, die alle mit dem Hund zu tun haben, gestellt.</p>
<p><strong>Insgesamt müssen 35 Fragen beantwortet werden, die in veränderlichen Anteilen aus diesen Themengebieten stammen:</strong></p>
<ul>
<li>Sozialverhalten</li>
<li>Kommunikation</li>
<li>Lerntheorie, Erziehung, Ausbildung</li>
<li>Angst und Aggression</li>
<li>Haltung und Pflege</li>
<li>Rassenkenntnisse</li>
<li>Ernährung, Gesundheit und Fortpflanzung</li>
<li>Hund & Recht</li>
</ul>
<p>Für die Beantwortung der Fragen bekommt man in der Regel <strong>60 Minuten</strong> Zeit. <strong>Mindestens 80% der gegebenen Antworten müssen richtig sein, um den theoretischen Prüfungsteil zu bestehen</strong>. Bei erfolgreichem Absolvieren ist man für die praktische Prüfung zugelassen. Die Zulassung ist drei Jahre lang gültig.</p>
<p><img class=“ size-full=““ wp-image-3833=““ alignright“=““ src=“https://hundefuehrerschein.net/wp-content/uploads/2019/01/Hundeführerschein-Berlin-2.jpg“ alt=“Hundeführerschein Berlin“ width=“400″ height=“230″>Die praktische Prüfung ist eine Gehorsamkeitsprüfung mit dem eignen Hund. Hier werden unterschiedliche Alltagssituationen herbeigeführt, um zu überprüfen, wie sich der Hund verhält. Manchmal findet die Prüfung auch in einer Fußgängerzone oder einem Café statt, um die Umgebung und die Situation so „echt“ wie möglich aussehen zu lassen. Der Hund wird auf den exakten Gehorsam geprüft und darf sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Was genau in der Prüfung dran kommt, wird im Vorfeld nicht gesagt, ansonsten würden sich die Leute nur speziell auf diese Inhalte vorbereiten. Daher sollte man sich sicher sein, dass der Hund alles kann, bevor man sich zur Prüfung anmeldet. Den genauen Aufbau der Prüfung kann man nicht vorhersagen, ebenso nicht die geforderten Kommandos, dies wird meist spontan und situationsabhängig vom Prüfer entschieden. Dennoch gibt es gewisse Grundkommandos, die der Hund einwandfrei beherrschen sollte.
- Sitz, Platz, Steh (mindestens 2 davon)
- Rückruf
- Bleib
Außerdem sollte der Hund an lockerer Leine gehen können und entspannt bleiben, egal was um ihn herum passiert.
Sind Hilfsmittel bei der Hundeführerscheinprüfung in Berlin erlaubt?
Tatsächlich sind auch einige Hilfsmittel für die Prüfung erlaubt. Grundsätzlich sind folgende Hilfsmittel zugelassen:
- Halsband
- Halsband mit Zugstopp
- Geschirr
- Halti (wenn erforderlich)
- Maulkorb (wenn erforderlich)
- Führleine
- Schleppleine (nur für den Rückruf)
- Hundepfeife
- Clicker
Sollte man darüber hinaus noch Hilfsmittel benötigen, ist im Vorfeld beim Prüfer zu erfragen, ob dies in Ordnung ist oder nicht.
Welche Voraussetzungen gibt es, um den Hundeführerschein in Berlin zu machen?
Es gelten bestimmte Voraussetzungen, um überhaupt an der praktischen Prüfung teilnehmen zu dürfen:
- Mindestalter des Hundeführers: 16 Jahre
- Mindestalter des Hundes: 12 Monate
- Hund ist gechipt (Identifikationsnachweis)
- Gültige Impfungen
- Gültige Hundehaftpflichtversicherung
Wie bereite ich mich auf die Hundeführerscheinprüfung in Berlin vor?
Die Hundeführerscheinprüfung zu bestehen ist zwar kein Hexenwerk, sollte aber auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Zur Vorbereitung ist man meist am besten beraten, wenn man einen Kurs zusammen mit dem Hund besucht. Dabei ist es aber egal, ob der Kurs online oder vor Ort absolviert wurde. Aus Kostengründen und vielleicht auch wegen der Entfernung wird die Online-Hundeschule aktuell für viele Menschen immer attraktiver und kann genauso gut zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden. Hat man bereits viel Hundeerfahrung und möchte nur überprüfen, ob man fit für die Prüfung ist, reicht es meist aus, ein entsprechendes Buch zu kaufen und dies noch einmal durchzuarbeiten.
Die Vorbereitung auf die Prüfung selbst gliedert sich noch einmal in zwei Abschnitte: die Vorbereitung des Hundehalters auf die theoretische Prüfung und die Vorbereitung des Mensch-Hund-Teams auf den praktischen Prüfungsteil. Die Inhalte für die Theorieprüfung werden natürlich auch in einem Kurs behandelt, häufig sind diese Kurse allerdings schwerpunktmäßig auf die Praxisprüfung ausgerichtet. Daher sollte man sich für den theoretischen Teil mit einem entsprechenden Fachbuch vorbereiten. Hier werden alle relevanten Themen besprochen, häufig sind auch Prüfungsfragen zum Selbsttest vorhanden. So kann man sich im Vorfeld selbst prüfen und sieht gegebenenfalls noch Nachholbedarf bei dem einen oder anderen Thema. Schlicht gesagt, muss man hier die Themengebiete einfach lernen und in der Prüfung abrufen können.
Kniffliger wird es bei der Vorbereitung für den praktischen Prüfungsteil. Je nachdem wie viel Hundeerfahrung der Hundehalter hat und wie umfassend der Grundgehorsam bei Hund ist, kann die Vorbereitung von ein paar Wochen bis hin zu mehreren Monaten reichen. Grundsätzlich empfiehlt es sich mehr Zeit als zu wenig einzuplanen, um sicher zu sein, dass der Hund alle Kommandos, die in der Prüfung vorkommen könnten, sicher beherrscht. Denn jeder erneute Prüfungsversuch kostet wieder die komplette Prüfungsgebühr. Und bevor man einen weiteren Versuch starten darf, muss häufig eine Nachschulungsmaßnahme nachgewiesen werden. Das sind beispielsweise noch einmal ein paar Trainingsstunden in einer Hundeschule. Und auch das kostet erneut Geld. So kann der Hundeführerschein schnell zu einer sehr teuren Angelegenheit werden. Deshalb sollte man sich genügend Zeit zur Vorbereitung nehmen, um direkt im ersten Durchgang zu bestehen.
Was kostet der Hundeführerschein in Berlin?
Je nach dem bei welchem Anbieter man einen Vorkurs und/oder die Prüfung ablegt, können die Kosten stark variieren. Meist pendeln sich die Kosten allerdings bei 70 – 100 € pro Prüfungsdurchgang (Theorie- und Praxisprüfung) ein.
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