Hundeführerschein in Hamburg

Hundeführerschein Hamburg

Ist der Hundeführerschein in Hamburg Pflicht?

Bisher ist der Erwerb des Hundeführerscheins in Hamburg nicht verpflichtend. Möchte man trotz der gesetzlichen Anleinpflicht den Hund ohne Leine führen, ist ein Hundeführerschein erforderlich.

Beim Halten sogenannter Listenhunde oder bei Hunden, die in der Vergangenheit auffällig geworden sind, muss der Hundehalter einen Sachkundenachweis erbringen.

Wer braucht einen Hundeführerschein in Hamburg?

Besitzer von auffällig gewordenen Hunden oder Listenhunde müssen den Besuch einer für den Sachkundenachweis anerkannten Hundeschule nachweisen. Der Hund darf nur im Besitz der Person bleiben, wenn sie einen entsprechenden Nachweis erbringt. Allen anderen Hundehaltern steht es frei, ob sie den Hundeführerschein machen wollen oder nicht. Allerdings gilt die gesetzliche Anleinpflicht in Hamburg, von der man nur gegen die Vorlage des Hundeführerscheins befreit werden kann.

Wie bekommt man einen Hundeführerschein in Hamburg?

Um den Hundeführerschein zu erhalten, muss eine theoretische und eine praktische Prüfung abgelegt werden. In der theoretischen Prüfung wird das Fachwissen zum Thema „Hund“ beim Halter überprüft. Dabei werden in einem Multiple-Choice-Test verschiedene Fragen aus unterschiedlichen Bereichen, die alle mit dem Hund zu tun haben, gestellt.

Insgesamt müssen 35 Fragen beantwortet werden, die in veränderlichen Anteilen aus diesen Themengebieten stammen:

  • Sozialverhalten
  • Kommunikation
  • Lerntheorie, Erziehung, Ausbildung
  • Angst und Aggression
  • Haltung und Pflege
  • Rassenkenntnisse
  • Ernährung, Gesundheit und Fortpflanzung
  • Hund & Recht

Für die Beantwortung der Fragen bekommt man in der Regel 60 Minuten Zeit. Mindestens 80% der gegebenen Antworten müssen richtig sein, um den theoretischen Prüfungsteil zu bestehen. Bei erfolgreichem Absolvieren ist man für die praktische Prüfung zugelassen. Die Zulassung ist drei Jahre lang gültig.

Hundeführerschein HamburgDie praktische Prüfung ist eine Gehorsamkeitsprüfung mit dem eignen Hund. Hier wird in unterschiedlichen Alltagssituationen überprüft, wie sich der Hund verhält. Manchmal findet die Prüfung auch in einer Fußgängerzone oder einem Café statt. Der Hund wird auf den exakten Gehorsam geprüft und darf sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Was genau in der Prüfung dran kommt, kann nicht gesagt werden, ansonsten würden sich die Leute nur speziell auf diese Inhalte vorbereiten. Dennoch gibt es einige Dinge, die der Hund können sollte, um gute Chancen zu haben, die praktische Prüfung zu bestehen.

Dazu zählen die Kommandos:

  • Sitz, Platz, Steh (mindestens 2 davon)
  • Rückruf
  • Bleib

Außerdem sollte der Hund an lockerer Leine gehen können und entspannt bleiben, egal was um ihn herum passiert.

Sind Hilfsmittel bei der Hundeführerscheinprüfung in Hamburg erlaubt?

Tatsächlich sind auch einige Hilfsmittel für die Prüfung erlaubt. Grundsätzlich sind folgende Hilfsmittel zugelassen:

  • Halsband
  • Halsband mit Zugstopp
  • Geschirr
  • Halti (wenn erforderlich)
  • Maulkorb (wenn erforderlich)
  • Führleine
  • Schleppleine (nur für den Rückruf)
  • Hundepfeife
  • Clicker

Sollte man darüber hinaus noch Hilfsmittel benötigen, ist im Vorfeld beim Prüfer zu erfragen, ob dies in Ordnung ist oder nicht.

Welche Voraussetzungen gibt es, um den Hundeführerschein in Hamburg zu machen?

Es gelten bestimmte Voraussetzungen, um überhaupt an der praktischen Prüfung teilnehmen zu dürfen:

  • Mindestalter des Hundeführers: 16 Jahre
  • Mindestalter des Hundes: 12 Monate
  • Hund ist gechipt (Identifikationsnachweis)
  • Gültige Impfungen
  • Gültige Hundehaftpflichtversicherung

Wie bereite ich mich auf den Hundeführerschein in Hamburg vor?

Hundeführerschein HamburgEine intensive Vorbereitung des Mensch-Hund-Teams auf die Prüfung ist Pflicht, um die Prüfung erfolgreich absolvieren zu können. Daher empfiehlt es sich, einen Kurs in einer Hundeschule zu besuchen. Dabei ist es aber egal, ob der Kurs online oder vor Ort absolviert wurde. Aus Kostengründen und vielleicht auch wegen der Entfernung wird die Online-Hundeschule aktuell für viele Menschen immer attraktiver und kann genauso gut zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden. Ist man schon fortgeschritten und möchte sicherstellen, dass man dem Hund bereits alles Wichtige beigebracht hat bzw. man hat so viel Hundeerfahrung, dass man keinen Trainer mehr braucht, kann auch ein Buch zur Prüfungsvorbereitung ausreichen.
Je nachdem wie gut der Hund bereits einige Grundkommandos beherrscht, dauert die Vorbereitung für die praktische Prüfung unterschiedlich lang. Angefangen bei ein paar Wochen bis hin zu mehreren Monaten ist alles dabei. Jedes Mensch-Hund-Team ist individuell und benötigt auch eine individuelle Prüfungsvorbereitung. Man sollte immer bedenken: jeder erneute Prüfungsdurchgang kostet extra Geld. Deshalb ist es sinnvoll vorher lieber etwas länger zu üben, dafür aber auch die Prüfung im ersten Durchgang zu bestehen, als nicht ausreichend vorbereitet in die Prüfung zu gehen und sie dann womöglich nicht zu bestehen.
Verhält sich der Hund in der Prüfung nicht so wie er sollte, erzeugt dies Stress. Und dies kann man in solch einer Situation überhaupt nicht gebrauchen. Wenn der Mensch entspannt ist, weil er weiß, dass der Hund die Kommandos in jeder erdenklichen Situation souverän ausführen kann, ist auch der Hund entspannt und kann sich besser konzentrieren. So steht dem Bestehen der Prüfung dann nichts mehr im Wege.
Sollte man doch die Prüfung nicht im ersten Anlauf bestehen, ist es wichtig zu wissen, dass man, bevor man einen erneuten Prüfungsversuch wahrnehmen darf, eine sogenannte Nachschulungsmaßnahme absolvieren muss. Dies sind in der Regel ein paar weitere Trainingsstunden in einer Hundeschule. So weist man nach, dass man noch einmal intensiv für den neuen Prüfungsversuch geübt hat. Leider kostet dies alles aber auch wieder Geld. Dann kann aus dem Hundeführerschein, der durch seine geringen Kosten eigentlich für jeden erschwinglich sein soll, schnell eine Kostenfalle werden. Deshalb lautet die Devise für die Vorbereitung: Solange üben, bis die Kommandos und Situationen für den Hund fast sowas wie Alltag geworden sind!

Was kostet der Hundeführerschein in Hamburg?

Je nachdem ob man sich selbst vorbereitet und nur zur Prüfung zu einer entsprechenden Stelle geht oder einen kompletten Hundeführerschein-Kurs bei einer Hundeschule bucht, variieren die Kosten sehr stark. Meist liegen die Kosten allerdings bei etwa 100€ pro Prüfungsdurchgang.

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