Hundeführerschein in Niedersachsen

Hundeführerschein Niedersachsen

Ist der Hundeführerschein in Niedersachsen Pflicht?

In Niedersachsen ist der Erwerb des Hundeführerscheins noch vor Anschaffung des Hundes für alle verpflichtend.

Diese Regelung kann man nur umgehen, wenn man anderweitig seine Sachkunde nachweisen kann. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Sie Tierärztin oder Tierarzt sind, Sie mit Ihrem Hund eine Brauchbarkeitsprüfung für Jagdhunde erfolgreich abgelegt haben, oder Sie einen Blindenführhund halten. Diese und einige weitere Ausnahmen sind recht speziell und werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht auf Sie zutreffen. Sie können die Ausnahmen im Niedersächsischen Gesetz über das Halten von Hunden (NHundG) unter §3 Satz 6  nachlesen (vollständiger Gesetzestext). Das reine Halten eines eigenen Hundes ist dabei kein zulässiger Ausnahmegrund.

Ansonsten ist jeder Hundehalter dazu verpflichtet, den Hundeführerschein zu erwerben. So soll sichergestellt werden, dass die Hundehalter ihren Hund im Alltag zuverlässig führen können und der Hund in allen Situationen entspannt bleibt. Der praktische Teil des Hundeführerscheins ist innerhalb des ersten Jahres nach Erhalt des Hundes abzulegen.

Wer braucht einen Hundeführerschein in Niedersachsen?

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Jeder! Jeder Hundehalter muss den Hundeführerschein erwerben. Der theoretische Teil wird vor Anschaffung des Hundes absolviert, der praktische Teil innerhalb des ersten Jahres nach Erwerb, wenn der Hund mindestens 12 Monate alt ist.

Wie bekommt man einen Hundeführerschein in Niedersachsen?

Um den Hundeführerschein zu erhalten, muss eine theoretische und eine praktische Prüfung abgelegt werden. In der theoretischen Prüfung wird das Fachwissen zum Thema „Hund“ beim Halter überprüft. Dabei werden in einem Multiple-Choice-Test verschiedene Fragen aus unterschiedlichen Bereichen, die alle mit dem Hund zu tun haben, gestellt. Die Fragen kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen rund um den Hund.

Insgesamt müssen 35 Fragen beantwortet werden, die in veränderlichen Anteilen aus diesen Themengebieten stammen:

  • Sozialverhalten
  • Kommunikation
  • Lerntheorie, Erziehung, Ausbildung
  • Angst und Aggression
  • Haltung und Pflege
  • Rassenkenntnisse
  • Ernährung, Gesundheit und Fortpflanzung
  • Hund & Recht

Für die Beantwortung der Fragen bekommt man in der Regel 60 Minuten Zeit. Mindestens 80% der gegebenen Antworten müssen richtig sein, um den theoretischen Prüfungsteil zu bestehen. Bei erfolgreichem Absolvieren ist man für die praktische Prüfung zugelassen. Diese theoretische Prüfung muss noch vor Anschaffung des Hundes abgelegt werden. Nur Personen, die diese Prüfung erfolgreich abgelegt haben, sind berechtigt, einen Hund in Niedersachsen zu besitzen.

Hundeführerschein NiedersachsenDie praktische Prüfung ist eine Gehorsamkeitsprüfung mit dem eignen Hund und muss innerhalb des ersten Jahres nach Erwerb des Hundes stattfinden. Hier wird in unterschiedlichen Alltagssituationen überprüft, wie sich der Hund verhält. Manchmal findet die Prüfung auch in einer Fußgängerzone oder einem Café statt. Der Gehorsam des Hundes wird in verschiedenster Weise geprüft. Was genau in der Prüfung dran kommt, kann nicht gesagt werden, ansonsten würden sich die Leute nur speziell auf diese Inhalte vorbereiten. Dennoch gibt es einige Dinge, die der Hund können sollte, um gute Chancen zu haben, die praktische Prüfung zu bestehen.

Dazu zählen die Kommandos:

  • Sitz, Platz, Steh (mindestens 2 davon)
  • Rückruf
  • Bleib

Außerdem sollte der Hund an lockerer Leine gehen können und entspannt bleiben, egal was um ihn herum passiert. Auch die Beziehung zwischen Mensch und Hund geht mit in die Bewertung ein. Insgesamt soll sich ein harmonisches Mensch-Hund-Team souverän im Alltag verhalten können.

Sind Hilfsmittel bei der Hundeführerscheinprüfung in Niedersachsen erlaubt?

Tatsächlich sind auch einige Hilfsmittel für die Prüfung erlaubt. Grundsätzlich sind folgende Hilfsmittel zugelassen:

  • Halsband
  • Halsband mit Zugstopp
  • Geschirr
  • Halti (wenn erforderlich)
  • Maulkorb (wenn erforderlich)
  • Führleine
  • Schleppleine (nur für den Rückruf)
  • Hundepfeife
  • Clicker

Trotzdem ist es besser, im Vorfeld mit dem Prüfer zu sprechen, welche Hilfsmittel speziell für diese Prüfungssituation zulässig sind. Gegebenenfalls gibt es individuelle Einschränkungen oder auch mehr zugelassene Hilfsmittel, wenn die Umstände dies erfordern.

Welche Voraussetzungen gibt es, um den Hundeführerschein in Niedersachsen zu machen?

Die Voraussetzungen, um an der Hundeführerscheinprüfung teilzunehmen, sind folgende:

  • Mindestalter des Hundeführers: 16 Jahre
  • Mindestalter des Hundes: 12 Monate
  • Hund ist gechipt (Identifikationsnachweis)
  • Gültige Impfungen
  • Gültige Hundehaftpflichtversicherung

Es kann durchaus sein, dass man auch vorbereitende Maßnahmen, wie z.B. einen Kursbesuch in einer Hundeschule oder das Absolvieren eines Online-Kurses, angeben muss. Hier gibt es mitunter regionale Unterschiede.

Wie bereite ich mich auf die Hundeführerscheinprüfung in Niedersachsen vor?

Hundeführerschein NiedersachsenZur Vorbereitung auf die Hundeführerscheinprüfung ist man meist am besten beraten, wenn man einen Kurs zusammen mit dem Hund besucht. Dabei ist es aber egal, ob der Kurs online oder vor Ort absolviert wurde. Aus Kostengründen und vielleicht auch wegen der Entfernung wird die Online-Hundeschule aktuell für viele Menschen immer attraktiver und kann genauso gut zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden. Hat man bereits viel Hundeerfahrung und möchte nur überprüfen, ob man fit für die Prüfung ist, reicht es meist aus, ein entsprechendes Buch zu kaufen und dies noch einmal durchzuarbeiten.
Die Themen für den theoretischen Prüfungsteil arbeitet man tatsächlich am besten mit einem dementsprechenden Buch durch. Hier gibt es schon einige gute Bücher, die den Hundehalter optimal vorbereiten. Für den praktischen Prüfungsteil sollte man direkt anfangen zu üben, sobald man den Hund erworben und er sich eingelebt hat, da diese Prüfung innerhalb des ersten Jahres nach Erwerb des Hundes abgelegt werden muss. Mit viel Zeit und Geduld wird der Hund aber in diesem einen Jahr alle nötigen Kommandos beherrschen und souverän in die Prüfung starten können. Prüfungssituationen kann man auch ganz einfach im Alltag herbeiführen, damit man in der Hundeführerscheinprüfung selbst keine Überraschungen erlebt.

Was kostet der Hundeführerschein in Niedersachsen?

Die Kosten für den Hundeführerschein variieren mitunter stark, je nachdem, wie man sich darauf vorbereitet. Kurse in einer Hundeschule kosten zwar meist mehr Geld, sind aber sehr intensiv und man stellt sicher, dass man alles Erforderliche für die Prüfung gelernt hat. Die reinen Prüfungsgebühren liegen in etwa bei 100 €.

Bilder: © Depositphotos.com / Berolina / Himchenko / GeorgeRudy